Filmproduktion: Greenscreen und Chromakey Tipps
Durch den Medienwandel möchten immer Filmemacher auf die Technik von Greenscreen und Bluescreen Techniken zurückgreifen für Ihre Filmproduktion. Laut Wikipedia ist die Greenscreen-Technik älter als das Fernsehen selbst, denn das Chromakeying mit einem blauen Hintergrund wurde bereits 1933 bei der Filmproduktion von King Kong eingesetzt.
Wir arbeiten seit Jahren in Green Screen Filmstudios und finden stätig neue Tricks aus dem Film-Footage mehr Qualität rauszuholen. Zu beachten ist vor allem: Vor dem Dreh, ist nach dem Dreh. Je besser vor Ort gearbeitet wird, umso leichter habt Ihr es in der Postproduktion! Im Schlimmsten Fall könnt Ihr Euer Footage verwerfen und nachdrehen, im besten spart Ihr eine Menge Zeit/Geld.
Warum wird bevorzugt grün verwendet?
-Es gibt keine grünen Pigmente am Menschen
-Der Grüne Kanal hat die meisten Informationen
-Besser um Reflektionen einzufangen
-unnatürliche Farbe
Die Situation entscheidet über die Farbe! Muss der Darsteller grüne Kleidung tragen, so wäre es fatal mit einem grünen Hintergrund zu drehen. In der Praxis hat sich grün für Tagesaufnahmen und blau für Nachszenen bewährt.
Hier die besten Tipps für Eure Greenscreen Filmproduktion:
1: Das Greenscreen Tuch/Hintergrund
Anfänger machen oft den Fehler ein einfaches grünes Tuch zu kaufen, so wie Sie es aus Tutorials kennen. Hauptsache groß, grün und günstig. Der sogenannte Molton macht 50% der Aufnahmen in der Filmproduktion aus. Der Stoff muss das Licht schlucken und darf nicht reflektieren. Zusätlicher Vorteil des Molton ist das schlucken des Schalls, was sich positiv auf die Tonqualität auswirkt. Für den Anfang sollte ein Chromapop genügen, dieser ist leicht und günstig und verfügt über eine Greenscreen- und Bluescreenfläche.
2. Die Bügelfalte
Der beste Molton hat keinen Nutzen, wenn es Falten hat. Bügeln und auf Spannung bringen, denn Falten bringen Schatten und somit weitere Grüntöne. Zwei oder mehrere Grüntöne zu „keyen“ ist nicht der optimale Arbeitsprozess in der Filmproduktion.
3. Licht
Wir hatten das Thema günstig bereits angesprochen und das zieht sich meistens weiter zum Licht. Billige Baustrahler oder noch billigere Stative. Resultat ist gelbes Licht durch den Halogenstrahler. Ein Weißabgleich ist zwingend notwendig. Die Baustrahler kann man höchstens als Indirektes Licht verwenden. Die Greenscreenfläche im Optimalfall allein beleuchten, sowie den Darsteller. Zusätzlich bekommt der Darsteller eine Beleuchtung von hinten. Klingt komisch, aber zwingend notwendig, denn durch das Licht von hinten vermeidet man Reflektionen vom Green Screen, die unschöne grüne Ränder produzieren. Fatal für jede Filmproduktion.
4. Motion Blur
Übersetzt bedeutet Motion blur – Bewegungsunschärfe. Bewegt sich der Protagonist oder ein Gegenstand zu schnell, dann taucht das Phänomen der verschwommenen Ränder auf. Lösung: Shutterspeed / Verschlusszeit der Kamera richtig einstellen. Faustregel hier: Je heller, umso kürzer kann die Verschlusszeit eingestellt werden. Viel Licht ist das Geheimnis jeder Greenscreen Filmproduktion.
5. „Out of green“
Eigentlich ein Anfänger Fehler, aber er kommt sogar in den besten Filmproduktion vor. Der Darsteller bewegt sich raus aus dem Greenscreen. Die richtige Platzierung des Green Screens ist ein großer Bestandteil einer guten Filmproduktion. Daher vorab die Szene durch gehen und einen Blick durch die Kamera werfen. Sollte der Fehler dennoch vorkommen, dann wird rotoskopiert. Bei der Rotoskopie wird jedes Bild einzeln ausgeschnitten. Eine Sekunde hat in der Regel 25 Bilder, man muss kein Genie sein, um die Mehrarbeit zu errechnen.
6. Perspektive
Vor dem Dreh sollten stehen oft die fertigen Hintergründe, die dann nach dem „keyen“ eingeblendet werden fest. Zu beachten ist dann die Perspektive, dementsprechend muss die Kamera richtig platziert werden.
7. Kleidung
Reflektieren die Kleidungen oder die Accessoires? Spiegelt sich das Grün in der Sonnenbrille oder trägt der Darsteller gar grüne Kleidung auf grünem Hintergrund?Wie bereits erwähnt ist auch an der Stelle: „Vor dem dreh, ist nach dem Dreh.“ Lieber einmal genau hinschauen, statt lange in der Postproduktion sich zu ärgern.
8. Die Software
Umsonst ist oft umsonst! Es gibt günstige Programme die sicherlich gut schneiden, aber gutes „keyen“ ist selten möglich. Gute empfehlen den Red Giant – Primatte Keyer. Zudem werden wir im Nächsten Beitrag genauer eingehen. Wichtig ist nicht nur die Qualität beim „keyen“ der Bilder, sondern auch die Renderzeit / Exportierzeit! Da gibt es enorme Unterschiede, denn das freistellen schluckt Unmengen an Ressourcen des Rechners.
Über die Website http://de.filsh.net/ könnt Ihr über Youtube „green screen footage“ kostenlos herunterladen und Eure ersten Tests starten. Macht Euch über die Bildrechte vorab vertraucht, wir enthalten uns jeglicher Haftung.
Nun kennt Ihr die Grundlagen des „keyen“ und freistellen für Eure Filmproduktion. Im Nächten Beitrag gehen wir auf die kleinen Tricks in der Postproduktion ein.
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