Licht und Beleuchtung für Filmproduktion und Videoproduktion
Wie wichtig ist das richtige Licht bei einer Filmproduktion / Videodreh?
- Das menschliche Auge nimmt Licht nicht immer gleich wahr, somit ist ein „weiß“ ist nicht gleich „weiß“. Im Filmbereich redet man hier von unterschiedlichen Farbtemperaturen.
- Die Farbtemperatur wird in Kelvin (K) angegeben, desto niedriger der Wert desto wärmer wird das Licht (gelblich). Desto höher der Wert, desto kälter wird das Licht (bläulich). Das Tageslicht hat ungefähr 5600 Kelvin, worauf auch die meisten Lichter in der Regel eingestellt sind.
- Warmes Licht findet man z.B. bei Halogenscheinwerfern, Glühlampen oder einem Feuer.
- Kaltes Licht findet man hingegen bei Leuchtstoffröhren oder Blitzlichtern.
Warum ist nun das Licht bei einer Filmproduktion so wichtig?
- Licht entscheidet über die Wahrnehmung und die Gefühlswelt des Zuschauers, was wichtig ist um die richtige Atmosphäre zu vermitteln und um beispielsweise Spannung aufzubauen.
- Man kann die Psyche eines Charakters hervorheben oder widerspiegeln mit der Auswahl des Lichts! Dabei spielen Faktoren wie: Härte, Farbe, Richtung oder Menge eine Rolle.
Welche Lichtunterschiede gibt es?
- Grundsätzlich werden Lichtquellen in zwei große Kategorien eingeteilt, natürliches Licht und künstliches Licht.
- Man unterscheidet auch bei einer Filmproduktion von hartem und weichem Licht.
Was ist Natürliches Licht?
- Natürliches Licht sind Lichtquellen die man nur bedingt Steuern kann, da das Wetter viel Kontrolle darüber hat, wie die Sonne, der Mond, Feuer oder Wolken. Sie alle werden als Stimmungseffekte eingesetzt
Künstliches Licht
- Künstliche Lichte haben meistens bewusst die Farbtemperatur vom Tageslicht und werden mit LED’s, Glühbirnen, Scheinwerfern, Neonröhren oder Halogenlampen hergestellt.
Mischlicht
- Manchmal wird eine Kombination von beiden Lichtern benutzt und in bestimmten Szenen warme oder kalte Akzente zu setzen. In den meisten Fällen wird aber darauf verzichtet um später mehr Freiheiten beim Color Grading (Farbkorrektur) zu haben.
Hartes Licht
- Unter hartem Licht bei Filmproduktionen versteht man Beleuchtungen die starke Schatten hervorrufen. Mit direktem Licht kann man dies z.B. arrangieren. Dies kann gewollt sein, kann aber auch ein Störfaktor für den Betrachter sein. In alten Krimis der 50er und 60er Jahren wurde oft mit hartem Licht gearbeitet, da es eine angespannte und grimmige Handlung zur Deutung gebracht hat.
Weiches Licht
- Weiche Lichtquellen werden verwendet um eine gewisse Grundhelligkeit zu erzeugen, die dann durch hartes Licht erweitert werden kann. Weiches Licht bringt eine ruhige Atmosphäre rüber, da es keine harten Schatten mit sich bringt. Oftmals werden dafür Softboxen benutzt oder indirekte Lichtquellen. Unter einer Softbox versteht man eine Lampe mit beispielsweise einem Tuch drüber, welches das Licht zum streuen bringt und somit das zu filmende Objekt weich beleuchtet.
Was sind verschiedenen Lichtstile?
Low-Key-Stil
- Der Low-Key-Stil wird oft bei einer Filmproduktion benutzt, wenn man dramatische Effekte erzeugen will wie z.B. in Horrorfilmen. Hier wird mit Schatten und einem starken Hell-Dunkel-Kontrast gearbeitet.
High-Key-Stil
- Der High-Key-Stil wird oft verwendet um eine positive Grundstimmung zu erzeugen, der aber auch eine sehr nachgebildete Atmosphäre erschaffen kann. Dieser Stil wird verwendet, wenn man Licht erzeugen will, was es so in unserem Alltag nicht gibt wie z.B. ein gleich beleuchtetes Zimmer ohne Schatten. Der High-Key-Stil wird auch oft verwendet bei Komödien oder Seifenopern.
Normalstil
- Bei dem Normalstil wird eine wenige dramatische Lichtästhetik dargestellt, um eine alltägliche Seegewohnheit herzustellen. Dies sieht man oft in Szenen wo keine Spannung herrscht wie z.B. bei einem Gespräch am Tag in der Innenstadt.
Was ist eine Dreipunktbeleuchtung?
- Die Dreipunktbeleuchtung ist eine Erschaffung eines natürlichen Raumeindrucks, indem eine Person von 3 Seiten beleuchtet wird. Mit einer Dreipunktbeleuchtung erzeugt man Raumtiefe.
- Eine Dreipunktbeleuchtung wird sehr oft bei Interviews verwendet.
Das Führungslicht
- Das Führungslicht (auch Key-Light) genannt ist das wichtigste Licht, da es die Hauptquelle des Lichtes ist und die Richtung des Lichtes festlegt. Es lenkt das Auge auf einen bestimmten Punkt im Bild und wird leicht erhöht aufgestellt.
Das Fülllicht
- Das Fülllicht (auch Fill-Light) ist immer schwächer als die Hauptlichtquelle, als Faustregel gilt: Das Key-Light ist immer doppelt so stark eingestellt wie das Fülllicht. Es dient dazu den Schatten des Führungslichts aufzuhellen und die davon erzeugten Schatten verschwinden zu lassen.
Gegenlicht
- Das Gegenlicht (auch Back-Light) genannt wird genutzt um Tiefe in das Bild zu bringen. Es ist wichtig um das Bild so realitätsnah wie möglich zu halten, da das menschliche Auge 3-Dimensional sieht. Es wird von hinten auf die Person gerichtet.
Fazit Licht / Lichtführung bei einer Filmproduktion
Ohne einer passenden Lichtführung bei einer Filmproduktion, wird das Bild sehr flach wirken. Der Spannungsfaktor und die Dramaturgie hinter einer guten Lichtführung ist entscheidend und essenziell. Gute Regisseure oder Filmproduzenten legen da viel Wert drauf und wir raten jedem dazu sich ausführlich in der Praxis sich damit zu befassen und reichlich Erfahrungen zu sammeln. Sollten Sie sich mal nicht sicher sein, dann helfen wir gern weiter und unterstützen Sie bei Ihrem Filmprojekt in Hannover oder Bundesweit.